F*ck Ups bei portance: Warum wir als StartUp schnell viele Fehler machen wollen.

F*ck Ups bei portance: Warum wir als StartUp schnell viele Fehler machen wollen.

Misserfolge teilen anstatt Erfolge feiern.

In der Startup Branche sind es oft Erfolgsgeschichte, die allgegenwärtig sind. Aber was ist mit den Misserfolgen? Ist das nicht eigentlich seltsam, wenn man die Statistiken kennt? Denn 70% der deutschen Startups scheitern innerhalb der ersten drei Jahre (Quelle: Gründerfreunde.de, 2023). Jedes Startup steht vor Herausforderungen, und oft sind Fehlschläge meist viel lehrreicher als die eigentlichen Erfolge. Als Gründer möchte ich Euch heute die Ideen hinter "Fail Fast, Learn Fast" vorstellen. Als Fallbeispiel betrachten wir unsere eigenen Fehler bei der Entwicklung einer (noch immer nicht gelaunchten) Sommerkollektion.

Problem: Der Weg zum Erfolg ist nicht immer linear

Das Vorhaben Startup ist ein spannender, vielseitiger aber auch anstrengender und herausfordernder Prozess. Man ist nie wirklich "am Ende". In sich schnell änderten, unsicheren Marktumfeld (Stichwort VUKA) ist es wichtig zu erkennen, dass der Weg zum möglichen Durchbruch (heisst: Das wir von unserer Businessidee leben können) nicht immer eine gerade Linie ist. Ganz oft sind Fehler oft unvermeidlich, aber es kommt darauf an, wie wir sie handhaben.

Fail Fast, Learn Fast

Das Konzept des "Fail Fast, Learn Fast" ist eine Idee, die sich auf die schnelle Fehlererkennung und die rasche Anpassung von Strategien bezieht. Anstatt dass wir bei portance F*ck Ups oder falsche Entscheidungen fürchten möchten wir diese lieber machen und frühzeitig erkennen. Nur so können wir aus unserem Tun lernen und uns schneller anpassen. Wir tun also lieber ETWAS (und das vielleicht beim ersten mal noch mit Fehlern) anstatt nichts. Dieses Vorgehen ermöglicht uns in kürzerer Zeit wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.


portance Gründer Dominic Hammann


Portance: Unsere (noch nicht vorhandene) 2023 Sommerkollektion

Bereits im Dezember 2022 hatte ich die Idee, unsere pimaCotton Linie an geruchsloser Sportkleidung zu erweitern und neue Schnitte und Farben hinzuzufügen. Es sollte auch (aufgrund von Kundenfeedback) schnellstmöglich eine kurze Sporthose designed und produziert werden.

All das auf Basis unserer Mission von hochwertiger Sportbekleidung "made in Europe" mit innovativem Design und neuen Textiltechnologien. Doch der Weg zur schnellen Verwirklichung der Kollektion war bei weitem komplizierter und steiniger als gedacht.

 

Folgende Fehler haben wir dabei gemacht:

Start des Vorhabens mit (noch) zu geringem Know-How bei Materialkunde & Stoffe

Bisher hatten wir nur eine lange Sporthose und Hoodies im Programm. Für unsere Sportshorts mussten wir komplett neu denken, da wir ganz andere Stoffe und Materialien als Basis dafür brauchen.

Auch heute, fast neun Monate nach der ersten Idee, konnten wir noch immer keine finale Auswahl des optimalen Stoffes für unsere Shorts treffen. Diesen Faktor habe ich total unterschätzt. Klar, ich bin nicht aus der Textilindustrie und eigentlich hätte ich uns hier mehr Zeit einräumen müssen. Jeder Stoff fällt anders, sitzt anders und performt anders. Solange wir nicht diesen finalen ‘Grundbaustein’ der Shorts haben, fällt es uns sehr schwer, das Design und die Anti-Geruchstechnolgie anzupassen.

Sehr lange Produktentwicklungszeit

Unser Streben nach qualitativ hochwertigen Produkten und unser hoher Anspruch führt zu einer (zu langen?) Produktentwicklungsphase der neuen Shorts und Tanktops. Während Qualitätskontrolle wichtig ist, kann eine zu lange Entwicklungszeit die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen.

Wir hatten einige Verbesserungsvorschläge aus unserer ersten Charge der Shorts und wollten auch nochmal eine Schippe drauflegen beim Stoff und der Verarbeitung. Wir haben den Stofflieferanten gewechselt und mussten nun das Problem lösen, wie wir mit den neuen Partnern unsere FUZE Antigeruchstechnologie anwenden. Neue Technologien wie FUZE sind innovativ und nachhaltig. Aber da sie so neu sind, muss auch bei jedem neuen Produkt und jedem neuen Lieferanten individuell die Anwendung diskutiert und getestet werden. Denn wir wollen schließlich unser Anti-Geruchs-Produktversprechen gegenüber unseren Kunden auch halten können.


Auch dieser Prozess kostete sehr viel Zeit, sodass sich die Stoffbestellung und finale Lieferung sehr stark verzögert hatte.

 

pimaCotton Tanktop portance Design Scribble

Das (An)Erkennen von Schwächen und Umwandlung in Stärken.

Wir müssen ehrlich zu uns sein. Wir sind noch ein kleines StartUp und bei vielen Dingen fehlt schlicht einfach noch die Power eines größeren Teams. Das ist ok und wir müssen dies bei der Produktentwicklung in Zukunft berücksichtigen.

Eigentlich kann man doch auch sagen, dass die lange und intensive Produktentwicklung doch genau unsere Stärke als StartUp ist. Denn unser Produktversprechen ist absolut durchdachte, hochqualitative Sportmode mit den neusten Technologien. Technologiegetrieben Slow-Fashion made in Europe. [vs. Super Fast Fashion mit geklauten Designs, vgl. Zara, Shein, etc.]

Wir haben also gelernt:

  • anzuerkennen, dass wir ein Startup mit wichtigen Werten sind, die es mit jedem Produkt zu verteidigen gilt.
  • anzuerkennen, das unsere Produkte mehr Zeit in der Entwicklung brauchen
  • dass wir kontinuierlich immer besser werden können: Mit jeder Produktentwicklung lernen wir ein bisschen mehr über Textilien, Materialien und Stoffe (und auch über Zeitmanagement und internes & externes Erwartungsmanagement) 

Fazit

Für mich als Gründer von portance sind Fehlschläge ein Muss, die ich als Chancen zum Lernen und Wachsen sehe. Sie fördern unser TUN anstatt das Nichtstun. In unserer Unternehmenskultur sollte niemand Angst haben “einfach zu machen” oder sich für Fehler entschuldigen müssen. Denkt immer daran, dass 99% all Eurer Fehler eigentlich nicht das Ende bedeuten, sondern vielmehr den Beginn einer wertvollen Lernreise darstellen!

Dominic portance signature 

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